DIGITALES ÖKOSYSTEM DER GESUNDHEITSBESCHAFFUNG
Wissen bedeutet Macht. In einer digitalen Welt, in der Informationen 24/7 verfügbar sind, befähigt der Zugang zu Wissen bessere Entscheidungen treffen zu können auf der Grundlage der verfügbaren Informationen.
Anstatt nur einen weiteren Verband zu gründen, erschaffen wir ein digitales Beschaffungsökosystem für Gesundheit. Das Grundkonzept dieses Ansatzes besteht darin, alle relevanten Interessengruppen einzubeziehen, um eine größere Verbindung, mehr Vertrauen und einen höheren Wert innerhalb der europäischen Welt der Gesundheitsbeschaffung zu gewährleisten (siehe Abb. 1).
Abbildung 1: Ebenen des Ökosystems. (Die Beschreibung geht von innen nach außen.)
Basierend auf der synergetischen Natur von Ökosystemen haben sie die Macht, traditionelle Modelle zu verändern. Wie die von Roland Berger veröffentlichte Studie über Geschäftsökosysteme skizziert: Wertschöpfungsnetzwerke sind die neue Form der Wertschöpfungskette in einem Geschäftsökosystem. Diese Transformation ist nur durch die Zusammenarbeit zwischen Partnern möglich, vom Unternehmen bis zum Startup. Dieser Ansatz bietet eine ganzheitlichere Sichtweise und eröffnet neue Möglichkeiten, eine 360°-Kundenreise über die Grenzen eines einzelnen Unternehmens oder sogar einer Branche hinweg zu schaffen[1].
Gesundheitsökosysteme können den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern, indem sie Hindernisse wie Zeitverzögerungen für Diagnose und Behandlung beseitigen und die Kosten senken. In einer Welt, die zunehmend gespalten zu sein scheint, dürfen wir nicht vergessen, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung ein grundlegendes Menschenrecht für alle ist[2].
Was ist ein Ökosystem?
Was verstehen wir eigentlich unter einem Ökosystem. Das Konzept um die Ökosysteme ist nichts Neues und geht über ein Jahrhundert zurück, auf die Wissenschaft der Ökologie. Biologen beschreiben darin eine Gemeinschaft von lebenden (Pflanzen, Tiere und Bakterien) und nicht lebenden Organismen (Luft, Wasser, Boden, Wetter), die als System miteinander interagieren.
Jedes Element des Systems ist miteinander verbunden. Das bedeutet, dass jede Veränderung eines Elements Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hat. Die Übertragung dieser Definition und ihre Anpassung an unsere Geschäftswelt macht die vielen bestehenden Analogien sichtbar: Interaktion, Interoperabilität und Interdependenz.
Der Begriff Ökosystem ist zu einem häufig verwendeten Begriff geworden und hat sich zu einem sehr bekannten Schlagwort in der Geschäftswelt entwickelt, das in direktem Zusammenhang mit Begriffen wie „Netzwerk“ oder „Cluster“ verwendet wird. Verschiedene Studien sind jedoch der Ansicht, dass der Unterschied zwischen einem Netzwerk oder Cluster und einem Ökosystem auf dem Grundprinzip des miteinander verbundenen und zweckgebundenen Handelns beruht. Das führt uns dazu, gemeinsam Lösungen für unsere heutigen Herausforderungen innerhalb einer Gemeinschaft zu entwickeln, die gemeinsame Werte und Vorteile teilt.
Die Schlüsselrolle eines Ökosystems setzt auf Augenhöhe und Gleichberechtigung, was zu einem höheren Wert und erweiterten Möglichkeiten für alle Akteure des Ökosystems führt.
Warum digitales ökosystemorientiertes Denken fördern?
In Zeiten der vierten industriellen Revolution brauchen wir eine andere, eine neue Denkweise. Eine Art des Denkens, die von den Prinzipien der Optimierung weg, zu einer stärker vernetzten Welt führt, in der eine digitale Denkweise einen entscheidenden Vorteil darstellt.
Warum?
Noch nie war es so einfach, Informationen auszutauschen.
Nach Moores Gesetz (Mitbegründer von intel) verdoppelt sich die Rechenleistung in unserer digitalen Welt alle 18 Monate. Bis 2015 hatten wir eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Gigabit pro Sekunde erreicht – 10.000 mal schneller als 1990. Dies führt zu einer vernetzten Welt, und damit als Konsequenz zu einer Senkung der Transaktionskosten innerhalb und zwischen Unternehmen.
In dem Bewusstsein, dass Innovation ein Schlüssel zur Bewältigung unserer heutigen Herausforderungen ist, zählt laut der Ökosystemwirtschaft nicht mehr allein die individuelle Stärke eines Unternehmens, sondern die Stärke eines ganzen Ökosystems. Nur so ist es möglich Veränderung und Transformation zu fördern. Insbesondere die Veränderung in Bezug auf die Kundenorientierung erfordert ein digitales Ökosystem, das eine ganzheitlichere Sicht auf die menschlichen Bedürfnisse gewährleistet, die für traditionelle Branchenkennzahlen irrelevant sind.
Dies führt zu völlig neuen Wachstumschancen, die neue Wege zu Innovationen eröffnen und Prozesse agiler und schneller an eine sich schnell entwickelnde und verändernde Welt anpassen, die ein breites Spektrum an Fachwissen aus verschiedenen Organisationen vereint.
WAS SIND DIE VORTEILE
Die digitale Transformation ist direkt mit dem Ökosystemdenken verknüpft. Mit dieser Denk- und Herangehensweise haben wir die Chance, nachhaltige Veränderung in traditionellen Branchen zu erreichen, die die Möglichkeit schaffen, neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen und Produkte auf der Grundlage neuer Werteversprechen und bahnbrechender Ideen neu zu gestalten. Das bestätigt auch Evangelos Avramakis, Head of Digital Ecosystems R&D am Swiss Re Institute, denn nach ihm können:
„hochdigital integrierte Gesundheitsökosysteme (…) bessere Ergebnisse und höhere Qualität bei niedrigeren Kosten ermöglichen.“[3]
Darüber hinaus unterstützt uns ökosystemische Denken dabei, ein integriertes Umfeld für Innovationen zu schaffen, das sich nicht auf eine Selektion von Unternehmen und Organisationen, Regionen und Ländern beschränkt. Wir haben die Möglichkeit, bestehende und limitierende Grenzen zu überwinden. Auf Basis unseres globalen und wettbewerbsorientierten Marktplatzes, der neuen Währung, ist es möglich, traditionelle Industrien neu zu gestalten und zu verändern. Dies resultiert in weitaus strategischere Auswirkungen, mit dem Fokus auf die Erschaffung und Gestaltung von integrierten Ökosystemen, die sich aus verschiedenen Akteuren zusammensetzen und damit ganzheitlichere Entscheidungen treffen können.
Sudhir Kesavan, V.P. Design, Engineering & Transformation bei wipro Digital, fasst zusammen, dass es bei
„digitalen Ökosystemen um den Austausch von Daten geht, die neue Prozesse auf Systemebene schaffen[4].“[4]
Wir freuen uns, unser stetig wachsendes Beschaffungsökosystem zu präsentieren, mit dem Ziel, die komplexen Herausforderungen anzugehen und unsere Kräfte zu bündeln, um die Komplexität zu erschließen und ein gemeinsames Verständnis der Probleme innerhalb der Health Procurement World zu schaffen, Lösungen anzubieten und das Forum und die Plattform für Diskurs und Austausch zu sein, um diese Themen gemeinsam anzugehen.
[2] Bericht des Swiss Re Institute
[3] Online-Publikation des Swiss Re Institute
[4] Digital Thinking
WIR STELLEN UNSER ÖKOSYSTEM VOR
Ziele, die wir uns gesetzt haben:
- die komplexen Herausforderungen vor denen wir stehen anzugehen;
- Zusammen das große Ganze betrachten und ein gemeinsames Verständnis der Probleme in der europäischen Gesundheitsbeschaffung zu entwickeln;
- praxisnahe Lösungen anbieten.
Unser Ökosystem dient dabei als Forum und Plattform für den Dialog und den Austausch, um diese Probleme zu identifizieren und gemeinsam anzugehen.